Ferdinand Konzelmann
1881 in Kleinsachsenheim als zweites von achtzehn Kindern geboren. Nach einer äußerst strengen und entbehrungsreichen Kindheit und Jugendzeit, während der aber seine große künstlerische Begabung schon erkennbar wurde, besuchte er die Kunstakademie in Stuttgart, die er aber alsbald wieder verließ. Studienreisen über Paris und durch ganz Europa schlossen sich an, bevor er dann in Wiesbaden sich intensiver mit der Kunst beschäftigte. Aus dem 1. Weltkrieg zurückgekehrt, läßt er sich für länger in Murrhardt nieder. Eine Zeit größerer künstlerischer Beschäftigung folgt. 1938 zieht es ihn nach Gaildorf und er "haust" fortan in einer Hütte am Kirgel. Sein künstlerisches Werk war breit gefächert. Plastiken aus den verschiedensten Materialien, wie zum Beispiel Schnee, Porträts, Grafiken, Gemälde und kunsthandwerkliche Arbeiten gehörten in seinen Schaffensbereich. Leider verlor er in den späteren Jahren die Konzentration in seiner Arbeit, was auf einen inneren Wandel zurückgeführt werden muß. Wahrscheinlich auch ein Grund seines Wegzugs aus Murrhardt. Er vernachlässigte sein Äußeres sehr und sein Auftreten in der Öffentlichkeit war manchmal schon etwas seltsam. Mit künstlerischen Freiheiten hatte dies nicht immer was zu tun. Trotzdem mochte man ihn in Gaildorf und er hatte viele Freunde.
Sein künstlerisches Können war immer wieder gefragt, so beispielsweise bei der Ausgestaltung der Fraschhalle für Faschingsbälle und bei der Jugend waren seine Schnitzarbeiten sehr begehrt. Als armer, aber innerlich sicher freier Mensch erfuhr er am Kriegsende einen tragischen Tod. Dieser wurde sehr bedauert, da mit ihm auch ein geliebtes Original ausgelöscht wurde. Seine Brüder Ernst und Kaspar im besonderen, wie auch ein Teil der großen Familie standen ihm künstlerisch nicht viel nach.